Autor*in: Ezekiel Boone
Genre: Thriller
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Fischer
Als in einer entlegenen Provinz Chinas eine Atombombe gezündet wird, richtet sich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Asien. Angeblich ein Unfall, doch die Auswertung der Satellitenbilder von vor dem Ereignis deutet auf etwas Anderes hin. Scheinbar wollten die Chinesen irgendeine Bedrohung auslöschen. Als wenig später ein aus der Volksrepublik kommendes Frachtschiff ungebremst in den Hafen von Los Angeles kracht und eine Flut aggressiver Spinnen über die Bevölkerung herfällt, ist klar, worum es eigentlich geht: Bislang unbekannte Spezies sind aus einem vielleicht viele tausend Jahre andauernden Dornröschenschlaf erwacht und bedrohen die Menschen!
Schnell jagt eine Katastrophenmeldung die nächste, während FBI, Army und eine Gruppe Wissenschaftler versuchen, das Phänomen einzudämmen und zu ergründen. Was sie herausfinden, ist erschütternd…
Mit dem ersten Teil seiner Thriller-Reihe „Die Brut“ legte Ezekiel Boone einen recht spannenden Roman vor, in dem man viel Action findet. Verschiedene Handlungsstränge aus der Sicht verschiedenster Protagonistinnen werden geschickt verfolgt und kombiniert, sodass das Buch letztlich keine Längen aufweist. Eine Schwäche ist die Ansammlung gängiger Rollenklischees – zum Beispiel die geschiedene Forscherin Ü40, die mit einem ihrer Studenten schläft, der ebenfalls geschiedene FBI-Agent, der seine Ex-Frau damit auf die Palme bringt, dass er dienstbedingt wieder und wieder Termine mit der gemeinsamen Tochter verschieben muss. Oder die einer Soldatin, die hadert, weil sie im eigenen Land eingesetzt wird und mit der Situation psychisch überfordert ist. „Typisch amerikanisch“ könnte man fast sagen. Wenn einen das alles nicht stört, kann man die Action dennoch gut genießen, denn daran fehlt es dem Roman nicht – auch wenn die Handlung einige Zeit braucht, um sich zu entfalten. Am Ende des ersten Teils steht ein gut gewählter Cliffhanger, der Böses ahnen lässt – und demjenigen, der sich bis zum Ende gut unterhalten fühlt, mit Sicherheit Lust auf mehr macht. Keine Lektüre mit sonderlich viel Tiefgang, aber auch nicht gerade langweilig.
