Die Prüfung
Titel: Schattenstaub: Die Prüfung
Autor: Mira Valentin, Sam Feuerbach, Greg Walters
Genre: Fantasy
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: bene Bücher
Es ist Herbst im Königreich Andoria und eine alles vernichtende Bedrohung sucht das Land heim. Der Schattenstaub, Ausgeburt eines rachsüchtigen, abtrünnigen Magiers, nimmt das Land unaufhaltsam in Besitz und tötet jedes Leben, das ihm zu nahe kommt. Einzig ein breiter Strom, der die Lande Meribors teilt, gebietet ihm noch Einhalt. Doch wenn der im Winter zufriert, wird alles verloren sein… Und so suchen die verbliebenen Magier des Lichts nach geeigneten Helden, um dem Treiben des Feindes ihrer Welt Einhalt zu gebieten. Mehr oder weniger freiwillig bzw. zufällig stolpern drei seltsame Gestalten in die Schaar derer, die an den Prüfungen in der Lichtbogenfeste teilnehmen und für Andoria kämpfen wollen. Ein alter, gefallener Mönch mit pyromanischen Vorlieben, eine abgebrannte, versoffene Räuberin und ein einfältiger Ziegenhirte ohne jegliche Erfahrung. Vom Rest der Bewerber mitleidig belächelt oder abschätzig beäugt, gibt es für die drei kein Zurück mehr. Und so schlittern sie Hals über Kopf und vollkommen unvorbereitet in ein ebenso unbarmherziges wie tödliches Abenteuer, das sie jeden Moment das Leben kosten kann…
Mit der „Schattenstaub“-Saga beschreiten die drei bekannten Fantasy-Autor*innen Mira Valentin, Sam Feuerbach und Greg Walters einen neuen Pfad. Denn die Reihe wird von allen dreien gemeinsam geschrieben. Ein Konzept, das im Buch wunderbar aufgeht, denn die drei Hauptfiguren sind ebenso unterschiedlich und vielseitig wie ihre geistigen Eltern. Die Schreibstile und Einflüsse der drei „Weltenbauer³“ liegen trotz merklicher Unterschiede nahe genug beisammen, um am Ende ein rundes Bild abzugeben, flüssig und spannend wie auch ihre Solo-Projekte.
Im Lauf der Geschichte wachsen einem die drei auf unterschiedlichste Art zu Antihelden geborenen Hauptfiguren schnell ans Herz. Sie alle sind aus völlig ganz individuellen Motiven in den Schlamassel geraten, in dem sie sich nun befinden und haben eigentlich ganz andere Sorgen. Das ist nur allzu menschlich und sympathisch und trägt viel zum Gelingen des Romans bei, der viele spannende Momente hat und diesbezüglich gegen Ende noch einmal ordentlich nachlegt. Natürlich ist mit dem ersten Teil für das Trio noch nicht viel gewonnen. Eher im Gegenteil. Das ist allerdings nicht schlimm, denn es erhöht nur einmal mehr die Lust auf die Fortsetzung, die mit „Schattenstaub: Die Suche“ bereits erschienen ist. Der dritte Teil wird aller Voraussicht nach auch nicht allzu lange auf sich warten lassen. Also schnell ran an die Bücher, ehe sich am Ende noch eine andere Art Staub darauf legt!
