Titel: Der Händler der verfluchten Bücher
Autor: Marcello Simoni
Genre: Historischer Roman / Thriller
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Emons
Europa im 13. Jahrhundert. Der Reliquienhändler Ignazio da Toledo hat in seinem Leben viel gesehen. Er hat an einem Kreuzzug teilgenommen, ist viel gereist und hat sich einen Namen als Beschaffer seltener Schriften erworben. In Venedig erhält er den Auftrag, das ‚Uter ventorum‘ zu finden – ein Buch, mit dessen Hilfe angeblich Engel beschworen werden können. Ignazios alter Wegbegleiter, der tot gesagte Mönch Vivien de Narbonne, hat es einst an sich gebracht, so heißt es.
Rasch stellt sich heraus, dass das Buch in mehrere Teile zerlegt und diese an verschiedenen Orten versteckt wurden. Ignazio und seine Begleiter sind obendrein nicht die einzigen, die nach dem Buch suchen. Die Heilige Vehme, ein geheimer Bund mächtiger weltlicher und geistlicher Männer, trachtet ebenfalls danach und ist nur allzu bereit, jeden aus dem Weg zu schaffen, der ihr dabei in die Quere kommen könnte.
So beginnt ein Wettrennen um die einzelnen Teile des Buches, bei dem Ignazio seinen Widersachern ständig einen Schritt voraus sein muss und an dessen Ende nichts mehr so ist, wie es anfangs schien…
Spannend und interessant, so ließt sich Marcello Simonis Debütroman. Ein mittelalterliches Abenteuer im Stil von „Der Name der Rose“, eingebettet in das Europa zur Zeit der Kreuzzüge, mit einer gehörigen Prise „Illuminati“.
Schon nach kurzer Zeit werden einem der Protagonist und seine Begleiter sympathisch und man begleitet sie gern auf ihrer gefahrvollen Mission, die notgedrungen recht eilig vonstatten geht und von Entbehrungen und Gefahren geprägt ist. Dabei gilt es, einige Rätsel zu lösen. Wechselnde Schauplätze, mächtige Gegner Gegner und diverse Überraschungen sorgen dafür, dass der Spannungsbogen nicht abflacht.
Der Leser erhält Einblicke in eine Zeit, in der Magie nicht unbedingt etwas Heidnisches war und sich das Wissen und Aberglaube des Orient mit denen des Okzident vermischten. In jenen Tagen gab es eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Abhandlungen und heidnischen Schriften, derer die Kirche habhaft werden wollte, um sie zu vernichten. Geschickt werden im Buch historische Geschehnisse und Mythen mit der Handlung verknüpft und letzten Endes zu einer gelungenen Erzählung gegossen.
„Der Händler der verfluchten Bücher“ ist somit ein Muss für alle Fans historischer Krimis und Thriller, aber auch empfehlenswert für all jene, die Spaß an Romanen wie „Sakrileg“ oder „Illuminati“ hatten.
