Die Frauen von Troja: Tochter des Meeres

Titel: Die Frauen von Troja: Tochter des Meeres
Autor: Emily Hauser
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Goldmann

Griechenland, im 13. Jahrhundert v. Chr. : Die junge Atalante wächst bei einer Bauernfamilie auf dem Pelion nahe der antiken Stadt Pegasä auf.
Nach und nach entwickelt sie sich zu einer ausdauernden und guten Läuferin und Jägerin. Eines Tages eröffnen ihr ihre Eltern, dass sie sie einst als Säugling in den Bergen fanden. Und das im selben Jahr, in dem der König von Pegasä den Gerüchten nach seine erstgeborene Tochter eben dort aussetzen ließ, da er sich einen Sohn für die Thronfolge wünschte.
Nun gibt es für Atalante kein Halten mehr: Sie verlässt ihre Zieheltern und macht sich auf nach Pegasä. Dort findet sie, noch unerkannt, rasch Freunde im Dunstkreis des Königs. Doch vom Hof werden bald der junge Jason und eine Schar berühmter griechischer Helden aufbrechen, um das goldene Vlies zu erstreiten, das der Legende nach in der Region Kolchis weit im Osten zu finden ist. Damit will sich der jähzornige Jason die Herrschaft über Teile Griechenlands sichern.
Entschlossen, ihn davon abzuhalten und das goldene Vlies stattdessen selbst zu erbeuten, schließt sich Atalante den Helden, als Mann verkleidet, an. Es beginnt eine ebenso gefahrvolle wie mühsame Fahrt ins Unbekannte…

In ihrer Reihe „Die Frauen von Troja“ erzählt Emily Hauser im vorliegenden, zweiten Band die Argonauten-Sage aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. nach – aus der Perspektive einer Frau, die in einer komplett von Männern dominierten Welt (über-)lebt. Die Protagonistin wird dabei zwar als mutig, schnell und stark dargestellt, bleibt aber dennoch „auf dem Teppich“ und authentisch, da sie ebenso auch versagen und/oder Niederlagen erfahren kann.
Als besondere Komponente des Romans kehren des öfteren Passagen wieder, in denen die Götter auf dem Olymp über das Handeln der Sterblichen sprechen, ihre Streitigkeiten in deren Welt tragen und Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen. Dadurch wird das Buch, das spannend und flüssig zu lesen ist, zusätzlich bereichert.
„Tochter des Meeres“ ist übrigens für männliche und weibliche Leser gleichermaßen geeignet, da die Heldenfiguren der griechischen Epen durchgehend zentrale Rollen spielen.
Im Anhang wird man zudem ausgiebig über die Originalsage, die Intention der Autorin und die griechische Welt während der Bronzezeit informiert, was zum Verständnis der Geschichte zwar nicht zwingend notwendig ist, aber noch einige interessante Zusatzinformationen liefert. Eine gute Nacherzählung einer sehr alten Geschichte also, die den Leser bis zuletzt gut unterhält. Fazit: Lesen!

Author: nickvs

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