Author: John Grisham
Titel: Verteidigung
Genre: Thriller / Justizkrimi
Erscheinungsjahr: 2012 (deutsche Ausgabe)
Verlag: Heyne
Der Harvard-Absolvent David Zinc entschließt sich nach einer Art Nervenzusammenbruch seinen Job bei einer der größten Anwaltskanzleien Chicagos an den Nagel zu hängen. Nach einem Tag in einer Bar und übermäßigem Alkoholgenuss stolpert er, mehr zufällig als absichtlich, in die kleine Kanzlei Finley & Figg. Diese kann man nicht gerade als renomiert oder erfolgreich bezeichnen, was David allerdings egal ist. Er ist erst einmal glücklich, dem Stress seines alten Jobs entflohen zu sein.
Wenig später zieht einer der Seniorpartner der Kanzlei einen gigantischen Fall an Land: Das vom großen Pharmakonzern Varrick Labs entwickelte und vertriebene Medikament Krayoxx steht im Verdacht, lebensgefährliche Nebenwirkungen zu haben. Schon riechen große Kanzleien landesweit einen etliche Millionen Dollar schweren Schadenersatzfall. Auch die Kanzlei Finley und Figg schließt sich der anrollenden Klagewelle an und sammelt fleißig Mandanten. Dann jedoch geht alles schief, was nur schief gehen kann. Am Ende der Pannenserie findet sich der in Sachen Prozessführung noch unerfahrene David als Vertreter der Anklage einer Übermacht bestbezahlter Profianwälte gegenüber. Diese drohen nicht nur die Klage, sondern auch seine Kanzlei in der Luft zu zerreißen und ihn und seine Partner zu ruinieren…
John Grisham schafft es durch seine flüssige und abwechslungsreiche Erzählweise, den Alltag der Anwälte kleiner und großer Kanzleien in den USA interessant und unterhaltsam darzustellen. Im Buch treffen viele verschiedene Charaktere aufeinander und kämpfen, teilweise privat und beruflich, gegeneinander und/oder um ihre Existenz. Schnell weckt Grisham Sympathie für seine Hauptfigur David Zinc, mit der man bis zum Ende der Geschichte mitfiebert. Diese hält einige Überraschungen bereit und endet schließlich ganz anders, als man nach der Lektüre der Hälfte des Buches vielleicht denkt. Dabei bleibt Grisham stets realistisch und sachlich, sodass der Eindruck entsteht, die Dinge könnten sich in der Realität tatsächlich genau so zugetragen haben. Ein echter „Pageturner“, durchgehend detailreich und besonders gegen Ende spannend und fesselnd.