Die Schöpfer-Chroniken I
Autor*in: Lumiel H. Nox
Genre: Horror / Dark Fantasy
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Heartcraft Verlag
Als ein gerade erst verstorbener Patient auf dem Tisch von Dr. Alaric Bathory plötzlich wieder zum Leben erwacht und über ihn herfällt, beginnt für den Arzt eine Odyssee ohnegleichen. Es dauert nicht lange, da liegt sein bisheriges Leben in Trümmern, seine Liebste in ihrem Grab und sein Heimatort Ashwood wird von dunklen Mächten heimgesucht, die nach und nach alles zugrunde richten.
Doch Alaric will nicht akzeptieren, dass alles, was er einst kannte und liebte, dem Niedergang anheim gefallen ist. Will sich der Verzweiflung ob seiner Taten nach der Verwandlung nicht hingeben. Gemeinsam mit Verbündeten, die ebenso verflucht und dunkel sind wie sein neues Ich nimmt er den Kampf auf – gegen einen übermächtigen Feind, der alle Fäden in der Hand zu halten scheint. Die Zeit drängt, denn wenn der Blutmond vollends aufgegangen ist, wird es kein Zurück mehr geben…
Düster und atmosphärisch, aber auch reich an Handlung, eigenwillig und speziell, alle diese Adjektive zusammen beschreiben das Debüt der deutschen Bloggerin und Autorin Lumiel H. Nox wohl recht gut. Auf rund 300 Seiten entfaltet sie darin eine Geschichte, die abwechslungs- und actionreich ist und eine Reihe finsterer Figuren mit mannigfaltigen, übernatürlichen Fähigkeiten bereithält. Das Buch strahlt aufgrund der Tragödie seines Protagonisten aber auch einiges an Tristesse ab, was die Erzählung durchaus stützt, denn „Blutmond über Ashwood“ ist nichts für sensible Gemüter! Die Autorin schreibt in einem ausgefallenen, manchmal theatralisch anmutenden Stil, der allerdings auch irgendwie zum Inhalt des Reihenauftakts passt. Man spürt, dass im Buch nicht nur viel Blut fließt, sondern auch viel Herzblut eingeflossen ist. Wer mit der Diktion der Autorin warm geworden ist, der wird hier sicherlich gut unterhalten – und dabei u.a. an Filme wie „Königin der Verdammten“, „Priest“ oder „Blade“ erinnert – wenn auch eingebettet in eine Welt, die die Züge des 19. Jahrhunderts trägt. Am Ende steht ein wirklich überraschender Cliffhanger, der auf eine noch größere Geschichte hinweist, als sie im ersten Teil erzählt wird. Gut möglich, dass man als Leser bis dahin aber ohnehin schon auf den (metallischen) Geschmack gekommen ist.