Autor*in: Thomas Finn
Genre: Horrorthriller
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Knaur
Gerade erst ist die Archäologin Jessika Raapke in die Nähe von Hameln gezogen, da erhält sie einen ungewöhnlichen Auftrag. Sie soll ein Gewölbe untersuchen, das bei Renovierungsarbeiten in einer alten Kirche entdeckt wurde. Dort kam ein Bauarbeiter auf unheimliche Weise zu Tode: Er wurde von Ratten getötet. An einem beschädigten, leeren Sarkophag im Gewölbe findet Jessika eine alte Inschrift, die auf den Rattenfänger von Hameln hinweist. An der Legende von einst scheint mehr dran zu sein, als bislang vermutet. Gemeinsam mit einem Kammerjäger beginnt die Archäologin, nachzuforschen, während sich in der Umgebung immer mehr Rattenangriffe ereignen. Schließlich gerät auch Jessika in den Fokus einer uralten, tödlichen Macht, deren Diener es bald schon auf sie und ihre Adoptivtochter abgesehen haben…
Auf spannende und interessante Weise verbindet Thomas Finn in seinem Horrorthriller „Lost Souls“ die aus dem 13. Jahrhundert stammende Legende des Rattenfängers von Hameln mit übernatürlichen Mächten und grusliger Action. Noch immer sind die Hintergründe der Legende nicht ganz erforscht, was Finn für seine Geschichte nutzt. Mit sympathischen Protagonist*innen, einer zunächst langsam ansteigenden und später umso steileren Spannungskurve und mehreren unerwarteten Wendungen erzählt er seine eigene Version der damaligen Geschehnisse. Mit den Figuren werden Leser*innen dabei schnell warm, an das gut passende Tempo des Romans gewöhnt man sich schnell. Im Buch gibt es überdies nicht nur Horror und Grusliges zu entdecken, sondern auch viele historische Hintergründe zum Rattenfänger, der Stadt Hameln und der Region darum. Unterm Strich findet man in „Lost Souls“ also einen weiteren, stimmigen Horrorthriller Finns, rundum gelungen und empfehlenswert.