Kleine Engel

Autor*in: Daniel Kohlhaas
Genre: Thriller
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Knaur

Als ein totkrankes Mädchen aus dem Fenster seines Zimmers im Kinderhospiz Sonnenhaus in den Tod stürzt, sehen die ermittelnden Beamt*innen darin nur einen tragischen Selbstmord. Alle bis auf den aus Köln in die Provinz des Bergischen Landes übergesiedelten Kommissar Simon Winter, für den die Sache Anzeichen eines Mordes trägt. Mit seiner Sicht der Dinge steht Winter anfangs ganz allein, gegen die Zweifel von Kolleg*innen und Vorgesetzten. Unterstützung findet er allein in der Kriminalpsychologin Nadja Bergendahl, die mehr als nur berufliches Interesse an Winter hat. Je mehr die beiden ermitteln und ähnliche Fälle untersuchen, desto mehr kristallisiert sich heraus, dass ihre Vermutung, es mit Mord, wohlmöglich sogar mit einem Serientäter zu tun zu haben, wahr sein könnte. Doch Winter ahnt nicht, mit wem er es letzten Endes wirklich zu tun hat…

Ausgesprochen düster und trostlos ist die Stimmung im Roman, mit dem der Nachwuchsautor Daniel Kohlhaas Sebastian Fitzeks Thrillerschule gewonnen hat. Und diese Stimmung passt genau zum Thema des rund 350 Seiten umfassenden Buches, dessen Grundidee auf einem wahren Kriminalfall beruht. Mit tiefgründigen Figuren, die keinem oft bedienten Klischee entsprechen und knallharten Plottwists hat Kohlhaas nicht nur die Jury des oben genannten Wettbewerbs überzeugt, sondern inzwischen auch eine wachsende Anzahl von Leser*innen. Und das, obwohl das Buch eine äußerst emotionale, in unserer Gesellschaft eher totgeschwiegene Thematik ans Licht zerrt und gleichzeitig schwierige moralische Fragen behandelt. Vielleicht ist es auch der recht eigene Stil des Autors, der letztendlich für eine sehr positive Resonanz gesorgt hat. In jedem Fall ist das Buch auf seine Art gelungen. Allen Fans düsterer Erzählungen und weniger action- , dafür aber emotionsgeladener Thriller kann man es daher wärmstens ans Herz legen.

Author: nickvs