Autor*in: Tim Curran
Genre: Horror
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Luzifer Verlag
Im Jahr 1970 befindet sich der Kriegsberichterstatter Mike McKinney inmitten der zweifachen Hölle Vietnams – einerseits einer grünen Hölle, andererseits der eines zunehmend brutal und unmenschlich geführten Krieges, der täglich unzählige Opfer fordert und in dem unsägliches Grauen und Leid an der Tagesordnung sind. In einem völlig zerstörten Dorf erfährt Mike eines Tages von einer alten vietnamesischen Legende, fest verwoben mit dem Aberglauben der Bevölkerung. Die Legende vom Kopfjäger, einer ebenso sagenumwobenen wie abscheulichen Kreatur, die immer wieder auftaucht, auf der Jagd nach Köpfen. Mike will die Legende als Humbug abtun, muss jedoch bald feststellen, dass mehr daran ist, als er zunächst dachte. Denn nun ist der Kopfjäger auch hinter ihm her. Mike schließt sich einem Trupp Soldaten an, die eine mysteriöse Einheit des Feindes inmitten des Dschungels jagen will – und stößt dabei auf das personifizierte Verderben…
Schonungslos fängt Tim Curran in seinem Roman das Grauen des Vietnamkrieges ein, von dem keiner, der daran teilnahm, verschont blieb. In einer von Gewalt und Tod geprägten Atmosphäre siedelt er seine Geschichte vom Kopfjäger an, verwebt dabei geschickt historische Fakten und Übernatürliches und baut auf rund 100 Seiten mehr und mehr Spannung auf. Die Figuren seines Romans sind allesamt auf irgendeine Art vom Krieg gezeichnet und tragen viel dazu bei, dass man das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen will. Das schließt auch seinen Protagonisten nicht aus, der längst wieder zurück in die USA gehen könnte, den das Grauen des Krieges – und des Kopfjägers – aber nicht mehr loslässt. All dies macht „Kopfjäger“ zu einem auf grausame Art faszinierenden Roman, der obendrein auch menschliche Abgründe aufzeigt und eine Menge Spannung garantiert. Für Horrorfans auf jeden Fall ein Fest, das man nicht verpassen sollte.
