Zarkonyia-Saga, Staffel 1, Episode 1
Autor*in: Pia Bardenhagen
Genre: Steampunk/Fantasy
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Dark Empire
Seit Jahren herrscht Krieg in Zarkonyia, das zu großen Teilen aus Meeren und Inseln besteht. Auf der einen Seite steht das alte Königreich, das die Inseln jenseits des Festlandes seit vielen Jahren beherrschte, auf der anderen die Piratenkönigin Kiara Delahaye und ihre Getreuen, die geschworen haben, eine neue Ordnung zu etablieren, die nicht nur ihresgleichen, sondern auch allen anderen Menschen ein wesentlich freieres Leben garantiert. Doch nachdem sich bereits mehrere Inseln den Piraten angeschlossen haben, reagiert die Krone mit äußerster Härte. Um das Blatt im Krieg zu wenden, wird der junge Raeburn auf eine ebenso geheime wie halsbrecherische Mission entsandt: Er soll mehr über den Feind auf dem Festland in Erfahrung bringen, seine Reihen so weit es geht infiltrieren, und die Schwachpunkte finden, die einen rascheren Sieg der Piraten bringen könnten. Nicht einmal Raes Mannschaft weiß, wie gefährlich die Fahrt in Wirklichkeit ist – und tatsächlich bezahlt der Großteil davon mit dem Leben für den ehrgeizigen Plan der Piratenkönigin und ihres Geliebten Rae, der prompt eine Seeschlacht verliert und gefangen genommen wird. Ganz nach Plan sozusagen, doch in Ketten gelegt sehen die Dinge dann rasch nicht mehr so einfach aus, wie zuvor und Rae muss schwierige Entscheidungen treffen, wenn er auf Kurs zum Ziel bleiben will…
Mit einem gelungenen Auftakt startet Pia Bardenhagen in ihre neue Buchreihe, die neben starken Fantasyelementen auch deutliche Steampunk-Züge trägt und queere Elemente enthält. Inhaltlich interessant gestaltet und spannend erzählt wird der erste Teil rasch zum Pageturner, der mit rund 70 Seiten zwar nicht lange vorhält, dafür aber Lesevergnügen garantiert. Die Autorin trifft das richtige Verhältnis von Spannung, Action und Erotik und zeichnet ihre Figuren von Beginn an überzeugend authentisch, wenn auch teilweise recht archetypisch. Die Handlung wird langsam und mithilfe von Rückblenden entwickelt, was darauf schließen lässt, dass hier eine durchaus längere Reihe geplant ist. Dabei ist der Roman sicher nichts für die ganz zart Besaiteten unter uns, enthält er doch Darstellungen von Gewalt und Sexualität in verschiedener, teils sehr direkter Form. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb und weil nichts davon übertrieben oder allzu klischeehaft wirkt – wird man mit der Welt von Zarkonyia und der Geschichte um den jungen Raeburn sehr schnell warm, fiebert mit und möchte wissen, wie es im zweiten, bereits erschienenen Teil weitergeht. Wer sich also für Fantasy, Steampunk und/oder Piratenromane interessiert, sollte hier definitiv mal reinschnuppern!