Die Kolari Chroniken 1
Autor: Byron Giehl
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Heyne
Eines schönen Sommertages kommen urplötzlich Tod und Vernichtung über den Planeten Majherfil, als eine feindliche Streitmacht direkt in den Orbit springt und ohne Vorwarnung das Feuer eröffnet. Rascher als die Streitkräfte der Majh reagieren können, ist die Schlacht schon fast vorüber. Der junge Soldat Tolam und seine Leute nehmen den Kampf gegen die landenden Invasionstruppen auf und treffen schließlich in einem zerstörten Gebäude auf die Prima ihres Volkes, ohne die alle Hoffnung verloren wäre. Sowohl Tolam als auch sie spüren eine geheimnisvolle, starke Verbindung, doch ihnen bleibt keine Zeit, sie zu ergründen. Sie müssen ihre Welt auf dem letzten noch verfügbaren Schiff verlassen, ehe der Feind die tobende Schlacht im Orbit endgültig gewonnen hat und es kein Entrinnen mehr gibt…
Was auf den ersten Blick als eine interessante Scifi-Erzählung mit viel Potenzial daher kommt, bleibt das auch auf lange Sicht – unvorteilhafter Weise aber garniert mit für eine Alien-Rasse allzu menschlichem Gebaren und von den US-Streitkräften entliehener Rangordnung. Und so wirken der Protagonist und seine Leute viel eher wie ein Trupp Space Marines, als wie eine außerirdische Kampfeinheit. Hier hätte der Autor gut daran getan, seinen Aliens etwas mehr eigene Kultur zu verpassen.
Natürlich kann man bei Erstlingen im Selfpublishing-Bereich über ein paar Schreib- oder Grammatikfehler hinweg sehen, so auch hier. Und der Autor hat in seinem Repertoire auch viele gute Formulierungen in einem recht flüssigen Stil parat, baut Spannung auf und deutet eine größere Rahmenhandlung an. Dennoch wirkt auf den ersten 60 Seiten der Saga noch vieles ein wenig ungeschliffen, holperig oder abgekupfert. Es bleibt zu hoffen, dass das angesichts des großen Potenzials solcher Erzählungen noch besser wird. Dann kann wirklich etwas aus der Reihe werden.