Transport

Titel: Transport
Autor: Phillip P. Peterson
Genre: Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Books on Demand

Für den Mord an dem Mann, der seine Familie bei einem Autounfall getötet hat, wird der US-Marine Russell Harris zum Tode verurteilt. Kurz vor der Vollstreckung des Urteils erscheint jedoch General Morrow auf dem Plan, den Russell aus seinen Jahren beim Militär bereits kennt. Er macht dem Todgeweihten ein schicksalhaftes Angebot: Für die Teilnahme an einem streng geheimen Projekt kann Russell seiner Hinrichtung entgehen. Dazu muss er lediglich an einer Reihe gefährlicher Einsätze teilnehmen. Russell, der nichts mehr zu verlieren hat, willig ein. Er denkt dabei an Einsätze in gefährlichen Regionen im Mittleren Osten oder in Asien. Aber weit gefehlt: Wenig später findet er sich in einer streng geheimen, unterirdischen Einrichtung mitten im Nirgendwo wieder, errichtet, um die Funktionsweise eines außerirdischen Artefakts zu erforschen – und schließlich zu erproben. Dabei handelt es sich um eine Art interstellaren Transporter, der seine Benutzer zu fernen Welten bringen kann. Allerdings sind nicht wenige davon äußerst lebensgefährlich und noch hat man keinerlei Kontrolle darüber, wohin die Reise geht. Jede Nutzung ist ein Trip ins Blaue. Oder eben in ein schwarzes Loch, einen Lavasee oder auf einen Planetoiden ohne Atmosphäre.
Russell und eine Handvoll anderer Sträflinge werden somit zu Versuchskaninchen. Jeder Einsatz kann ein absolutes Himmelfahrtskommando werden und Russels Chancen, die 10 Missionen, zu denen er sich verpflichtet hat, zu überleben, stehen alles andere als gut. Doch da spürt er plötzlich eine seltsame Verbindung mit der Maschine…

Was auf den ersten Blick wie ein Abklatsch von Stargate erscheint (und auch in mehreren früheren Rezensionen so oder so ähnlich bezeichnet wird), erweist sich bei genauerem Hinsehen als unterhaltsame Geschichte, bei der dank des Berufs des Autors auch oft ein wissenschaftlicher Unterton mitschwingt. Denn Phillip Peterson ist Ingenieur für Raketen- und Satellitentechnik und hat neben seinen Science-Fiction Romanen auch schon diverse Forschungs-Arbeiten veröffentlicht. Mit seinen Protagonisten, die bald schon eine gewisse Tiefe entwickeln, wird man beim Lesen schnell warm. Im Roman steht nicht das Militärische einer geheimen Operation im Vordergrund, sondern klar der Forschungsaspekt. Das macht die Geschichte nicht weniger spannend, denn auf rund 300 Seiten enthält sie viele Passagen, bei denen das Leben einer oder mehrerer Romanfiguren auf dem Spiel steht. Unter anderem natürlich immer dann, wenn der Transporter wieder aktiviert wird und man nicht weiß, ob der Insasse wohlbehalten zurückkehrt, um von einer fremden Welt zu erzählen – oder als blutige Masse an der Kabinenwand endet. Nach und nach werden nebenbei Teile des Geheimnisses um Ursprung und Zweck des Transporter-Netzwerks enthüllt und eine interessante Rahmenhandlung nimmt an Fahrt auf. Dabei hält der Roman noch einige Überraschungen und gute Ideen bereit. Dass das Buch mit einem gemeinen Cliffhanger endet kann man verschmerzen, denn es sind bereits mehrere Fortsetzungen erschienen, die hier auch bald vorgestellt werden sollen. Bis dahin kann ich den vorliegenden Auftakt zur Transport-Reihe nur wärmstens empfehlen. Übrigens auch das von Heiko Grauel wirklich sehr gut gelesene Hörbuch.

Author: nickvs

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