Becoming Elektra

Titel: Becoming Electra
Autor: Christian Handel
Genre: Science Fiction / Dystopie
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Ueberreuter

In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts ist das Klonen von Menschen nicht nur problemlos möglich, sondern auch teilweise legalisiert. In sogenannten „Instituten“ wachsen die Klone der Eliten heran, ohne Menschenrechte, als lebende Ersatzteillager für ihre wohlhabenden Originale. Im Bedarfsfall werden sie zugunsten ihrer Besitzer ausgeschlachtet, oft mit tödlichen Folgen.

Klon Nr. 2066-VI-002 , die auch den Namen Isabel trägt, ist ein solcher Klon.
Ihr Original ist die junge Elektra Hamilton, Tochter reicher Industrieller, die ihre Finger tief im Klongeschäft haben. Völlig überraschend tauchen die Hamiltons eines Tages im Institut auf und unterbreiten ihr ein Angebot: Da Elektra Hamilton bei einem Reitunfall ums Leben gekommen ist, soll sie ihren Platz einnehmen.
Isabel stimmt unter der Bedingung zu, dass ihre Zwillingsschwester Kelsey beste medizinische Behandlung erfährt. Diese kränkelt seit sie Elektra eine Niere spenden musste.

In den folgenden Tagen und Wochen stürzt ständig Neues auf Isabel ein. Sie bemüht sich, die Scharade gegenüber den Bediensteten am Wohnsitz der Hamiltons, engen Freunden Elektras und entfernteren Verwandten aufrecht zu erhalten. Und dann ist da auch noch ihr zukünftiger Verlobter, der nichts merken darf.
Isabel muss sich in einer ebenso dekadenten wie kaputten, dem Erfolgs- und Gewinnstreben ihres Oberhaupts unterworfenen, Familie zurechtfinden. Anfangs weiß sie nicht, wem sie wie weit vertrauen kann – oder ob überhaupt. Nebenbei erfährt sie von den tatsächlichen Umständen, unter denen ihr Original den Tod fand. Offen bleibt dabei nicht nur, welche Gefahren ihr von den Feinden der Hamiltons drohen, sondern auch, was man letzten Endes mit ihr vor hat, wenn die Mission, zwei einflussreiche Familien mit einer Heirat zu verbinden, erfüllt ist…

Christian Handel legt mit „Becoming Elektra“ einen sehr gelungenen Roman vor, der den Leser von Anfang an fesselt. Die aus der Sicht der Protagonistin erzählte Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, da Isabel andauernd mit neuen Herausforderungen und Gefahren konfrontiert wird. Das Rätsel um den Tod Elektra Hamiltons wird erst nach und nach gelöst. Die beschriebene, zukünftige Welt birgt einige interessante technische Neuerungen und so manche Figur entwickelt sich im Laufe der etwas über 400 Seiten auf unerwartete Art und Weise. Das rundet die Geschichte zusätzlich ab. Bis zum Ende bleibt spannend, wer Elektra nach dem Leben trachtete und wieso, ob Isabel es schafft, selbst am Leben zu bleiben und ob es für sie ein Happy End geben kann. Und obwohl Christian Handel keine Fortsetzung geplant hat, schafft er mit den letzten Seiten durchaus noch die Voraussetzung für Gedankenspiele, was noch alles passieren könnte.
Der langen Rede kurzer Sinn: Absolute Leseempfehlung!

Author: nickvs

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