Autor: George R.R. Martin
Titel: Die Heckenritter von Westeros
Genre: Fantasy
Erscheinungsjahr: 2015
Harper Collins Publ. UK
Ser Duncan der Große ist ein echter Ritter – ein Heckenritter. So nennt man diejenigen Streiter, die über keinen Landbesitz verfügen und darum als fahrende Ritter durch die Sieben Königreiche ziehen, „unter Hecken schlafen“ und sich hier und da als Söldner verdingen.
Ser Duncan ist eigentlich kein Ritter, doch gibt er sich als einer aus seit sein Herr, ein echte Ritter, an einer Erkältung gestorben ist. Ursprünglich kommt Ser Duncan aus Flohloch in Königsmund, heißt schlicht „Dunk“ und seine Mutter war höchstwahrscheinlich eine Dirne. Seinen Vater hat er niemals kennengelernt. Doch in Dunk brennt der unbändige Wille, ein echter Ritter zu sein, koste es, was es wolle. Schon kurz nach einem Aufstieg in den Ritterstand stößt Ser Duncan auf Ei, einen Jungen mit kahlrasiertem Schädel, der ein großes Geheimnis hütet, recht aufgeweckt und fleißig ist und rasch entscheidet, der Knappe des Heckenritters zu werden.
Gemeinsam erleben die beiden im Buch drei Abenteuer, von denen keines der Gesundheit Ser Duncans sonderlich zuträglich ist. Zuerst nimmt er an einem Turnier teil, das nach einigen Zwischenfällen mit einem Gottesentscheid endet – einem Urteil der Sieben – bei dem es um Duncans Hals geht und gleich mehrere Mitglieder des königlichen Hauses Targaryen involviert sind. Dann tritt er in die Dienste eines gealterten, verarmten Ritters und darf sich im Rahmen von dessen Fehde mit der Nachbarin, einer jungen Adligen, herumschlagen. Und zu guter Letzt geraten Ser Duncan und Ei mitten in eine Verschwörung gegen den regierenden König Aegon. Langweilig wird es da niemals.
George Martin schreibt in einem sehr unterhaltsamen, teils humorvollen Stil und erweckt in diesem Werk eine Vielzahl unterschiedlichster Figuren zum Leben. Man lernt Westeros kennen, wie es vor dem „Lied von Eis und Feuer“ war und erlebt das dortige Rittertum in Aktion. Schnell schließt man den Protagonisten und seinen kleinen Helfer ins Herz und fiebert mit, wenn Ser Duncan in Kämpfe zieht, die er eigentlich weder gewinnen noch überleben kann und Ei ihn dabei begleitet und anfeuert.
Für Fans von „Game of Thrones“ bzw. „Das Lied von Eis und Feuer“ ist das Buch ein absolutes Muss.
Fortsetzungen sind bereits in Arbeit, können aber, das wissen wir bei Mr. Martin, ein bisschen auf sich warten lassen…