Autor*innen: Sebastian Fitzek
Genre: Psychothriller
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Droemer Knaur
Vor einigen Jahren lockte ein Unbekannter die hochintelligente Marla Lindberg mithilfe einer seltsamen Nachricht in den Kreißsaal einer stillgelegten Geburtsklinik und versuchte, sie zu töten. Auf der Flucht hatte sie einen schweren Unfall, nach dem sie Monate im Krankenhaus verbrachte. Nun, zahllose Sitzungen Psychotherapie später, hat Marla wieder ins Leben zurück gefunden, das sie nach ihren Spielregeln gestaltet. Da erhält sie eine Einladung zu einem Klassentreffen auf einer entlegenen Skihütte in den Alpen. Als sie dort ankommt, ist sie die Letzte. Alle Zimmer sind bereits bezogen, doch von den übrigen Gästen fehlt zunächst jede Spur. Während Marla den Ort untersucht fallen ihr einige Ungereimtheiten auf. Sie findet Hinweise auf Dinge, die weit in der Vergangenheit liegen. Ihrer Vergangenheit. Schnell stellt sich heraus, dass derjenige, der das Klassentreffen laut der Einladung angeblich ausrichtet, gar nichts davon weiß. Da wird Marla bewusstlos geschlagen. Und erwacht in ihrem persönlichen Alptraum…
Sebastian Fitzeks neuer Roman steigt recht schnell in eine Handlung ein, die nicht für schwache Nerven gemacht ist. Ein Perverser, der sich selbst richtet, ein geheimnisvoller Unbekannter, der die Protagonistin in einem Horrorszenario attackiert, ein schwerer Unfall. Schnell wird klar: Fitzeks Hauptfigur hat Einiges hinter sich. Entsprechend lebt und handelt sie auch in den ersten Kapiteln des Romans, nämlich eher zurückgezogen und introvertiert. Dann jedoch erhält sie die schicksalhafte Einladung und nun geht es erst richtig los: Die Leser*innen erfahren, was in Marlas Teenie Zeit noch so alles geschah, wie kaputt die Protagonistin – und die anderen Teilnehmer des „Klassentreffens“ – in Wirklichkeit sind und glauben schon zu ahnen, wer hinter der Sache steckt und wie es ausgehen könnte. Doch natürlich liegen sie falsch, denn der Autor hat sich wieder einmal eine besonders subtile Handlung in einem komplexen Rahmen ausgedacht, mit teuflischen Wendungen und viel Unerwartetem, Blutigem, Ekligem, Schockierendem. Bis man gegen Ende dann wirklich nicht mehr so sicher ist, wer was war und wer wer ist. Im wahrsten Sinne. Fitzek eben. Der kann’s einfach. Lesen!