Exodus I
Autor*in: Thariot (Martin Langner)
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: FISCHER Tor
Es ist eine weite Reise, zu der das irdische Siedlungsschiff „USS London“ vor ein paar Jahren aufgebrochen ist. Sein Ziel: Ein Exoplanet, viele Lichtjahre von der Erde entfernt. Dort soll die Besatzung mithilfe modernster Technik und einer Ladung menschlicher Embryos eine neue Zivilisation gründen. Insgesamt 109 Jahre soll das Schiff insgesamt unterwegs sein. Der größte Teil der Reise liegt noch vor ihm. Zumindest denkt das die Crew, die ihren Dienst in Teilen nach dem Rotationsprinzip verrichtet und den Rest der Reisezeit im Cryoschlaf verbringt. Dann jedoch fallen einzelnen Besatzungsmitgliedern Ungereimtheiten auf. Abnutzungserscheinungen am Schiff, die nicht mit der bisherigen Flugdauer vereinbar sind. Ungereimtheiten in den Datensätzen der zentralen KI des Schiffes. Und medizinische Auffälligkeiten, als Crewmitglieder Anzeichen eines fortschreitenden zerebralen Verfalls aufweisen, vollkommen untypisch für ihr Alter. Als jenen, die noch bei klarem Verstand sind, zu dämmern beginnt, was all dies bedeutet, ist es schon beinahe zu spät. Es beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit, auf dem erschreckende Wahrheiten ans Licht kommen…
Im ersten Teil der Exodus-Saga vom Aufbruch der menschlichen Zivilisation in die Tiefen des Alls lässt es Martin Langner zunächst langsam angehen. Seine Erzählung beginnt mit dem recht interessanten Alltag einer Crew auf dem Flug zu einer außerirdischen Welt. Dann jedoch gerät die Reise rasch zu einem Alptraum, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint. Denn Langners ProtagonistInnen brechen erschreckend schnell die Optionen weg, wie sie sich aus einer zunehmend misslichen Lage retten können. Ersetzt werden sie durch immer mehr Bedrohungen, die buchstäblich am Schiff reißen. So fehlt es dem Buch keinesfalls an Spannung und man fiebert schnell mit den sympathischen Figuren mit, die um ihr Überleben kämpfen.
Im zweigeteilten Roman wird jedoch auch das irdische Leben einiger Akteure im Umfeld der Weltraum-Mission nach deren Start beschrieben, im Wesentlichen das des einzigen Sohnes des Initiators der USS-London. In beiden Erzählsträngen werden im Lauf der Geschichte mehr und mehr Details zu Geheimnissen offenbart, die für den Erfolg des Schiffes elementar sind.
Gegen Ende, wenn die Stränge schließlich verbunden werden, hat der Autor noch die eine oder andere Überraschung parat. So wird viel Neugier auf den zweiten Teil geweckt, der vieles zu werden verspricht. Nur nicht langweilig.