Titel: Luce, Liebe und magische Welten
Autor: Doreen Hallmann
Genre: (Dark) Fantasy
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag : Selfpublishing
Die achtzehnjährige Luce ist ein recht gewöhnliches Mädchen, mit den üblichen Sorgen und Nöten einer Teenager-in ihres Alters. Zumindest glaubt sie, die viel Zeit mit ihrem besten Freund Jules verbringt, das noch zu Beginn der Geschichte. Als die jedoch auf dem Heimweg von einer Party von einem Monster angegriffen wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Glücklicherweise ist der attraktive Jason, den Luce erst kurz zuvor kennen lernt, zur Stelle, um sie zu retten. Wenig später erfährt Luce, dass Jason zu einer der Vier Lichterfamilien gehört, deren Aufgabe es ist, Welten in verschiedenen Dimensionen zu schützen. Sie sind die Wächter über mächtige Artefakte. Zuerst steht Luce unter Schock, als man ihr weismachen will, dass Dinge wie Magie real existieren – und ebenso Elben, Zwerge und andere Wesen, die man nur aus Märchen kennt. Doch bald wird all dies zu Gewissheit. Denn wie sich herausstellt, hat auch sie Fähigkeiten, die sie sich weder erklären, noch wirklich kontrollieren kann.
Doch es kommt noch schlimmer: Der dunkle Argor, der über die Monster gebietet, welche Luce und ihre neuen Freunde heimsuchen, taucht wie aus dem Nichts auf. Er behauptet, nicht nur ihre Adoptiveltern in seiner Gewalt zu haben, sondern auch ihre leibliche Mutter. Sollte ihm Luce nicht binnen einer Woche das Vierte Artefakt – einen geheimnisvollen Ring – übergeben, droht er damit, seine Geiseln zu töten. Für Luce beginnen ebenso nervenaufreibende wie verwirrende Tage, an deren Ende sie sich dem Bösen wieder Auge in Auge stellen muss, wenn sie die Menschen, die sie liebt, retten will…
Doreen Hallman hat sich mit der Veröffentlichung von „Luce – Liebe und magische Welten“ einen lang gehegten Traum erfüllt. Die frischgebackene Selfpublisherin legt als Debüt einen Roman vor, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet. Darin erschafft sie eine recht interessante Welt, die im Grunde aus mehreren Welten besteht und unter anderem von verschiedenen mythischen Wesen bevölkert ist. Die Geschichte, die relativ harmlos beginnt, nimmt nach den ersten Kapiteln schnell Fahrt auf und katapultiert die Protagonistin dann mitten hinein ins Geschehen. Die Suche nach der eigenen Herkunft, eine Reise an fremde Orte und sogar in die Vergangenheit und ein Kampf um das Überleben ihrer Familie. All dies geschieht zeitlich gesehen in rascher Abfolge. Klar, dass das bei der Protagonistin für einiges an Emotionen sorgt, die die Autorin auch ausführlich beschreibt.
Allerdings steht einen großen Teil der Zeit weniger der Kampf gegen dunkle Mächte im Vordergrund, sondern mehr die Dreiecksbeziehung zwischen Luce, ihrem besten Freund Jules und dem Lichtler Jason. Dabei, so könnte man meinen, habe Luce in ihrer Situation wirklich andere Sorgen als ihre Gefühle für Jungs. Hin und her gerissen zwischen Jason, den sie überaus anziehend findet und ihrem besten Freund, den sie sehr mag und dem einen Korb zu geben sie einfach nicht übers Herz bringt, kämpft sich Luce weiter voran. Durch ihr aus ihrer Sicht oft verwirrendes und beängstigendes neues Leben. Mal hoffnungsvoll und verliebt, mal überfordert und verzweifelt. Der Schreibstil der Autorin passt im Grunde gut zu dieser Gefühlslage.
Das Ende ihres Kampfes kommt – zumindest im vorliegenden ersten Band – recht abrupt und bringt ein Wissen mit sich, das die Protagonistin wohl einmal mehr in ein Gefühlschaos stürzen dürfte.
„Luce – Liebe und magische Welten“ erinnert in einigen Punkten stark an die Chroniken der Unterwelt. Ein wenig frage ich mich, wieso das Buch u. a. auf Dark Fantasy Listen steht – ich hätte es eher in der Romantasy-Ecke verortet. Denn die Liebesgeschichte(n) der Protagonistin nehmen viel Raum ein. Das muss allerdings keine Schwäche sein – je nachdem, wer das Buch in der Hand hat. Und wenn man „Luce“ den Lesern klassischer Fantasy wohl eher nicht empfehlen kann, dann doch auf jeden Fall Teenagern, die sich von der Geschichte und ihren Akteuren sehr wahrscheinlich schnell begeistern lassen werden.