Titel: Neon Birds
Autor: Marie Graßhoff
Genre: Science Fiction/Fantasy
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Lübbe
Wir schreiben das Jahr 2101. Die Erde gehört längst nicht mehr den Menschen allein. KAMI, ein außer Kontrolle geratenes, technisch hoch entwickeltes Nanovirus, hat Millionen weltweit in eine Art Cyborgs verwandelt, die man Mojas nennt. Diese nun vom Virus gesteuerten Wesen wurden in Sperrzonen eingeschlossen, von hohen Mauern umgeben, von den gefeierten Truppen der neuen Weltregierung bewacht. So konnte eine weitere Ausbreitung verhindert werden.
Eigentlich sollte die Menschheit also sicher sein. Doch leider ist das nicht der Fall. Es gibt neue Sekten, die an die Göttlichkeit KAMIs glauben und es unbedingt aus den Sperrzonen befreien wollen. Immer wieder gibt es durch Sabotage und Anschläge begünstigte Angriffe der Mojas. Das Virus verbessert die veränderten Menschen, fügt ihnen immer wieder neue Resistenzen und Fähigkeiten hinzu. Bald schon könnte der Moment gekommen sein, in dem die Mojas unbesiegbar werden.
Schließlich bekommen der Elitesoldat Flover Nakamura, sein Freund und Mitbewohner Luke Bible, die junge Andra und der viel gefeierte Colonel Okijen Van Dire Wind davon, dass sich etwas Bedeutendes hinter den Kulissen abspielt, das der Welt verschwiegen wird. Etwas über KAMI. Und während die Weltregierung plötzlich zum alles entscheidenden Schlag auf die Sperrzonen ausholt, einem Himmelfahrtskommando, versuchen sie, der Sache auf den Grund zu gehen…
Die Welt des Jahres 2101 ist ganz anders als die unserer Gegenwart und die Autorin zeichnet sie ebenso interessant wie gefährlich. Kybernetische Tiere, künstliche Körperteile für Menschen und eine Technologie, die schnelles Reisen über den Planeten ermöglich und an das Beamen aus Star Trek erinnert. Und der von KAMI gesteuerte Feind, nicht selten kugelsicher und teilweise sogar dazu in der Lage, die Elemente zu beeinflussen.
„Neon Birds“ ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Trilogie, die von einer nicht so fernen und gar nicht mal so utopischen Zukunft erzählt. Im Zentrum der Handlung stehen einige noch recht junge Figuren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen, während sie mit ihren inneren Dämonen oder an verschiedenen Schauplätzen gegen Mojas kämpfen. Und immer wieder beleuchtet Marie Graßhoff die Gedanken und Gefühle, Ängste, Zweifel und Sorgen ihrer ProtagonistInnen angesichts eines scheinbar aussichtslosen Kampfes gegen ein technologisches Monstrum.
Mit „Neon Birds“ treffen sich Science Fiction und Fantasy zu einer gelungenen Party, die bis spät in die Nacht wach hält und immer wieder überrascht. Ich freue mich auf die Fortsetzung!