Ruinen der Erde, Band 1
Autor*innen: Christopher Hopper / J.N. Chaney
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Saga
Vor dem wohlverdienten Ruhestand nimmt Master Gunnery Sergeant Patrick „Wik“ Finnegan noch einmal einen Job an – weniger weil er es möchte sondern eher, weil er einem alten Bekannten noch einen Gefallen schuldet. Er soll auf ein geheimnisvolles, uraltes Artefakt aufpassen, das in der Antarktis entdeckt wurde und nun untersucht wird. Zur Überraschung aller wird das Artefakt allerdings aktiv, entpuppt sich als interstellares Tor und spuckt ein paar äußerst unangenehme Roboterwesen aus. Nur mit Müh und Not und unter großen Verlusten schaffen es Patrick und seine Leute, sie zurückzudrängen. Damit ist für den alternden Marine endgültig Schluss und er zieht sich in seine Hütte in den Wäldern des Staates New York zurück, um endlich sein Altenteil zu genießen. Daraus wird allerdings nichts, denn über New York City erscheint schon wenig später ein großes, blaues Portal. Die Außerirdischen sind zurück – zahlreicher und kampfstärker als zuvor. Und sie haben es auf die Menschheit abgesehen. Patrick nimmt widerwillig den Kampf gegen sie auf und findet rasch Verbündete in anderen Militärangehörigen. Da stolpert er über eine Waffe der Aliens, deren KI eine eigene Persönlichkeit hat und die sich mit ihm verbindet…
Im ersten Teil ihrer neuen Scifi-Reihe steigen die beiden amerikanischen Autoren Hopper und Chaney rasch in die recht actiongeladene Handlung ein. Mit dem Protagonisten, einem sympathischen, etwas in die Jahre gekommenen Soldaten, wird man beim Lesen rasch warm. Auch die anderen Figuren des Buchs wirken authentisch und tragen viel zum Gelingen der Geschichte bei – am allermeisten natürlich ein gewisses außerirdisches Strahlengewehr namens „Chuck“. Klingt verrückt? Das ist es auch. Aber wer würde sich während einer Alien-Invasion noch über solche Details wundern?
Im Lauf der Erzählung erleben die Held*innen einige haarsträubende Gefechte gegen die übermächtigen Aliens und versuchen, New York so gut es geht zu verteidigen. Ein recht aussichtsloses Unterfangen angesichts des weit überlegenen Gegners, der damit beschäftigt ist, die Menschen zusammen zu treiben und sie durch das Portal zu schicken. Gleichzeitig scheinen die Aliens nach der Ausschaltung militärischer Einrichtungen in der ersten Phase der Invasion gar nicht recht mit ernstzunehmendem Widerstand zu rechnen. Das begünstigt natürlich die Arbeit der „Phantome“ um den Protagonisten. Für etliche Schmunzler und auch ein paar Lacher sorgen mit Ironie und Sarkasmus geladene Gespräche zwischen Patrick und seiner neuen Strahlenwaffe, aber auch der eine oder andere lockere Spruch oder Gag. Alles in allem sorgt der Roman für gute Unterhaltung ohne erwähnenswerte Längen und macht Lust auf die Fortsetzung. Hier kommen Fans spannender (militärisch angehauchter) Science Fiction auf jeden Fall auf ihre Kosten.