Autor*in: Dan Adams
Genre: Dystopie
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Lübbe
Im Jahr 2058 sind die einst Vereinigten Staaten Schauplatz eines Bürgerkrieges zwischen Ost- und Weststaaten, hervorgerufen und angeheizt durch Korruption und massive Umweltprobleme. Mike Quillan, Angehöriger der New York Flying Police, kämpft täglich gegen die ausufernde Kriminalität in der Metropole – und die Depressionen, die ihm der Verlust seiner geliebten Ehefrau beschert haben. Die Schuldigen glaubt er bei der Terrororganisation „Phoenix Rising“ zu wissen. Doch dann kommt er durch Zufall dem einflussreichen, militärisch organisierten Geheimdienst „Black Guard“ in die Quere, mit fatalen Folgen für seine Karriere. Mike wird zu einer anderen Abteilung strafversetzt, fern seines bisherigen Postens. Doch längst beschäftigen ihn ganz andere Dinge, denn die Spur zu den Mördern seiner Frau führt auf einmal in eine ganz andere Richtung. Ehe er sich versieht stolpert Mike in ein Netz von Machenschaften, das von menschenfressenden Ghulen in den Eingeweiden der Stadt bis in die höchsten Ebenen der Regierung führt und den Tod von Millionen zum Ziel hat…
Düster, atmosphärisch und spannend – diese Adjektive beschreiben die Romanreihe von Dan Adams, in der vorliegenden Ausgabe zu einem Sammelband zusammengefasst, wohl am ehesten. Der Autor skizziert das Bild einer unheilvollen Zukunft, in der die Menschheit es nicht vermocht hat, ihre gegenwärtigen Probleme auch nur ansatzweise zu lösen. Ganz im Gegenteil, sie haben sich in jeder Hinsicht verschlimmert. Die Natur ist größtenteils zerstört, mutierte Menschen leben im Untergrund, Korruption und Machtmissbrauch sind an der Tagesordnung. Doch nicht nur die Zivilisation ist in schlechter Verfassung, sondern auch der Protagonist der Reihe, Mike Quillan. Die Leser*innen lernen ihn zu einem Zeitpunkt kennen, den man wohl problemlos als seinen persönlichen Tiefpunkt bezeichnen kann. Sein getriebenes, impulsives Handeln führt ihn schließlich auch die Karriereleiter hinab. Dann jedoch beginnt seine allmähliche Veränderung zu einem Mann, der am Ende der Geschichte um Leben und Tod für Gerechtigkeit kämpft. Und das ganz ohne den üblichen Kitsch oder Heldenallüren. Begleitet oder bekämpft wird er auf seinem Weg von einer Vielzahl interessanter Figuren unterschiedlichster Couleur, verteilt auf mehrere Handlungsstränge, die für viel Abwechslung und Action sorgen. Und der Autor geht nicht nur mit Mike wenig zimperlich um, sondern lässt bis zum Ende seiner Erzählung auch längst nicht alle Figuren am Leben. Kein Wunder bei all den Verfolgungsjagden, Schießereien, bei Terroranschlägen und mordenden Mutierten. All das macht „Manhattan 2058“ letzten Endes jedoch zu einer gelungenen, runden Sache, die viel gute Unterhaltung bietet. Showdown und eine Art Happy End inbegriffen. Gegen mehr davon hätte wohl kein Fan dystopischer Roman etwas einzuwenden…