Sonnensystem I
Autor*in: Brandon Q. Morris
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: hardsf.de
Als sich ein schwarzes Loch mit der Masse Jupiters auf die Sonne zu bewegt, steht mit einem Mal die Fortexistenz der gesamten Menschheit auf dem Spiel. Was zunächst als Datenfehler abgetan wird, wird schnell grausame Gewissheit. Für ein solches Szenario gibt es keinen Notfallplan, denn der interstellare Reisende wird die Sonne auslöschen und alles Leben auf der Erde damit zum Tode verdammen. Einzig eine Gruppe von Erzschürfern ist in der Lage, einen Rettungsversuch zu starten. Und so machen sich die Glücksritter auf, die Menschheit zu retten, während die Erde mehr und mehr in Chaos und Anarchie versinkt und ein Konsortium von Superreichen an einer rettenden Arche baut, die den Fortbestand unserer Spezies sichern soll…
Brandon Q. Morris versteht es in seinem Roman, hoch komplizierte Astronomie und Astrophysik auf ein für jedermann verständliches Niveau herunter zu brechen. Interstellare Phänomene und Zusammenhänge werden ebenso gut erklärt wie moderne Raumfahrtechnik und die Gesetze, denen sie unterworfen ist. In der im Wesentlichen auf zwei Erzählstränge aufgeteilten Geschichte greift der Autor auch soziologische und psychologische Elemente auf, die eine mit großer Wahrscheinlichkeit bevorstehende Vernichtung der Menschheit mit sich brächte. Eher nicht ins Muster eines Hard Science Fiction Romans passt ein uraltes, außerirdisches Wesen, das ebenfalls in unserem Sonnensystem existiert. Und nicht nur in dieser Hinsicht wird der Roman an einem bestimmten Punkt schließlich deutlich theoretischer als andere Vertreter des Genres. Insgesamt bleibt „The Hole“ die ganze Zeit über gefühlt im selben Erzähltempo, womit auf Dauer ein Teil des Potenzials verschenkt wird. Auch weist das Buch durch die Darstellung der Geschehnisse auf der Erde aus der Sicht einer jungen Wissenschaftlerin leichte Längen auf. Davon abgesehen ist die Handlung durchaus unterhaltsam und in sich schlüssig, die Figuren authentisch und sympathisch. Der Fokus aber eben klar auf der Wissenschaft. Für eingefleischte Fans des Genres ist der Roman somit absolut zu empfehlen. Wer etwas mehr Action braucht wird in anderen Romanen des Autors eher sein Glück finden.