Der Ausbruch
Autor*in: Ryan Rockwell
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Independently published
Unser Sonnensystem im Jahr 2216: Seit langem schon erschüttert der Krieg zwischen den zwei großen Fraktionen der Menschheit, der Union und der Konföderation, Sol. Für viele Menschen bedeutet er den sozialen Abstieg und ein beengtes Leben innerhalb der interplanetaren Einrichtungen, die nicht nur langsam, aber sicher auseinander fallen, sondern auch hoffnungslos überfüllt sind. Paz Morales fristet ihr Dasein als Gravitationstechnikerin auf Torrance Station, einer in die Jahre gekommenen Unionsstation. Als diese eines Tages von Föderationsschiffen angegriffen wird, schafft es Paz gerade noch so in eines der ablegenden Schiffe, ehe alles, was sie bis dahin kannte, in die Luft gejagt wird. Doch die eigentliche Odyssee haben Paz und die übrigen Geretteten an Bord des kleinen Frachters erst noch vor sich. Denn sie wissen nicht wohin. Da machen sie eine folgenschwere Entdeckung: Ein riesiges Schlachtschiff der Union treibt führerlos durch das All, fernab aller Zivilisation. In der Hoffnung, dort Versorgungsgüter zu finden, gehen Paz und die anderen an Bord. Und finden sich bald schon inmitten eines Grauens wieder, das sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können…
Düster, gefährlich und tödlich kommt der erste Teil der Neobiota-Reihe daher, eine Zukunftsvision der Menschheit in rund 200 Jahren, die es in sich hat. Schon nach kurzer Zeit merkt man, dass hier kein Neuling am Werk ist. Denn hinter dem Namen Ryan Rockwell verbirgt sich der deutsche Autor Robert Rittermann, der seit einigen Jahren erfolgreiche Science Fiction Reihen und -bücher veröffentlicht. Und so sticht Neobiota gleich im ersten Band positiv unter den vielen in den vergangenen Jahren veröffentlichten Scifi-Reihen hervor, überzeugt nicht zuletzt durch seine spannende Handlung, die einige Überraschungen bereit hält. Auch die Protagonistin und zahlreiche andere Charaktere wirken im Lauf der Geschichte zunehmend authentisch (zumindest, wenn sie lange genug überleben).
Neobiota erinnert nicht nur an die Bücher der Alien-Reihe, sondern auch an Computerspiele wie „Dead Space“ oder „Doom“. Denn auch in Rittermanns Büchern hat es die Menschheit mit etwas Unfassbarem zu tun, für das auch in ferner Zukunft niemand bereit sein dürfte. Im direkten Vergleich können die Aliens wahrscheinlich einpacken. „Der Ausbruch“ sorgt durch seine Horrorelemente auf über 230 Seiten für gruslige Unterhaltung und ist deshalb nicht nur für eingefleischte Fans des Genres zu empfehlen, sondern auch für alle Leser*innen, die sich gern mal so richtig ekeln oder gruseln. Der Cliffhanger am Ende des vorliegenden ersten Bandes ist klug gewählt und macht neugierig auf die Folgebände, von derer bereits mehrere erschienen sind. Unterm Strich also ein solider Science Fiction Roman, der seine guten Bewertungen im Internet vollkommen verdient hat.
