Überleben unter Idioten – ein Ratgeber
Skyward I
Autor: Alexander Prinz
Genre: Satire / Ratgeber / Irgendwas Andres
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Riva Verlag
Alexander Prinz, besser bekannt als ‚Der dunkle Parabelritter‘ auf Youtube, Twitch und Instagram, hat einen Ratgeber geschrieben. Das heißt eigentlich soll es ein Ratgeber sein – steht zumindest auf dem Cover. Im Endeffekt ist es aber nicht nur das, sondern viel mehr. In einigen Kapiteln handelt der Autor etliche Themen ab, darunter Kindheit, Jugend, Erwachsenwerden, Liebe, Sex, Sinn des Lebens, Lebensabschnitte, wieso Menschen nerven, z.B. Idioten im ÖPNV und und und… Dabei gibt er viel von sich selbst und aus seinem eigenen Leben Preis und redet in vielerlei Hinsicht Klartext, untermischt mit allen möglichen satirischen Sprüchen und (Penis-)Witzen.
Auf den ersten Blick ist das Buch also ein wenig chaotisch und pubertär und besteht zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Füllsätzen so wie diesem hier, wahrscheinlich weil es wohl bei jedem Verlag deutlich besser ankommt, ein Manuskript mit 150 – 200 Seiten einzureichen, als ein deutlich dünneres Buch – es sei denn man heißt Ferdinand von Schirach, dann reichen knapp über 30 Seiten… aber ich schweife ab. (Anmerkung des Verfassers: Der letzte Satz ist viel zu lang und hätte meiner Lektorin bestimmt wieder einmal einen Anfall beschert, taugt allerdings gut dazu, den Stil, in dem das vorliegende Werk verfasst wurde, zu dokumentieren.)
Wer Alexander Prinz bzw. den dunklen Parabelritter von den Social Media Plattformen kennt, auf denen er aktiv ist, der weiß, dass er es mit einem immer intensiv recherchierenden, seine Themen sehr ausführlich behandelnden Youtuber zu tun hat. Jemandem, der kein Blatt vor den Mund nimmt und die Dinge auf den Punkt bringt. Genau das macht Prinz auch in seinem Buch, nur muss man, um das zu sehen, eben auch ein bisschen zwischen den Zeilen lesen. Wer dazu fähig ist, dem werden in „Du kannst sie nicht alle töten“ einige recht wertvolle Denkanstöße gegeben und man findet sich durchaus bei den dargelegten Lebensphasen und -fragen wieder. Und schließlich enthält das Werk auch eine große Prise (durchaus angebrachter) Gesellschaftskritik. Dass es das Buch auf den Rang eines Spiegel Bestsellers geschafft hat, liegt also wohl kaum nur an den hunderttausenden Menschen, die Prinz auf Social Media folgen und brav sein Produkt gekauft haben. Vielmehr dürfte der Grund sein, dass er in seinem Werk zeigt, dass ein Auge vollkommen ausreicht, um vieles auf der Welt klar zu sehen. Und wer „Kung Fury“ gesehen hat, der weiß sowieso, wie der Hase läuft…