Bobiverse 2
Titel: Wir sind Götter
Autor: Dennis E. Taylor
Genre: Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Heyne
Seit Mehreren Jahrzehnten sind die „Bobs“ – intelligente Raumsonden auf Basis eines menschlichen Bewusstseins – nun schon in der Galaxis unterwegs. Mittlerweile haben sie den Nachfahren ihrer Konstrukteure geholfen, von der sterbenden Erde auf zwei bewohnbare Planeten über zu siedeln. Auch die weitere Erforschung immer abgelegenerer Sternensysteme schreitet rasch voran. Und schließlich ist es endlich gelungen, die nervige rivalisierende KI-Sonde aus Südamerika zu besiegen, die im Weltraum für Unfrieden sorgte. Eigentlich sollten Bob und seine technischen Klone, die sich alle eigene Namen gegeben haben und über eigene Charakterzüge verfügen, eigentlich guter Dinge sein. Doch die Sonden haben auch mehrere Systeme entdeckt, in denen jegliche Lebensformen auf den Planeten ausgelöscht und alle Bodenschätze bis auf das letzte Bisschen abgebaut. Zurück blieben dort nur tote und öde Welten.
Die Bobs nennen die Außerirdischen, die die Galaxis quasi wie Heuschrecken abgrasen, schlicht „die Anderen“ und entdecken schließlich deren Heimatsystem, wo sich eine gigantische Dyson-Sphäre im Bau befindet, die ihre Sonne irgendwann vollkommen umschließen soll. Ein erster Kontakt verläuft nicht gerade freundlich oder friedlich. Und so rüsten die Bobs zum Kampf gegen einen technisch und zahlenmäßig weit überlegenen Feind…
Im zweiten Teil seiner Bobiverse-Reihe bleibt Dennis Taylor seiner Linie aus dem ersten Teil treu und führt kontinuierlich die Abenteuer verschiedener Kopien des „Ur-Bob“ fort. Dabei gibt es reichlich Abwechslung, denn die KI-Sonden übernehmen verschiedenste Aufgaben. Und zwischen Entdeckung und Forschung, dem Schutz der neuen Kolonien der Menschen vor Fress feinden, Krankheiten und Terroristen und der Betreuung intelligenter Wesen auf einer fernen Welt lässt Taylor immer auch viel Humor einfließen. Denn die Bobs sind schließlich Nerds und denken und verhalten sich auch so. Benennen sich nach Figuren aus Star Trek oder nach den sieben Zwergen und gestalten ihre holografischen „Büros“ in ganz unterschiedlichen Stilen. Und dann wären da noch die verwirrenden „Gefühle“, die eine der Sonden für eine gewisse Frau entwickelt hat. So wird die Unsterblichkeit wohl auf keinen Fall langweilig.
„Wir sind Götter“ ist eine ebenso spaßige wie spannende und technisch interessante Fortsetzung der Bobiverse-Reihe. Wer den ersten Teil mochte, wird auf jeden Fall auch den zweiten genießen. In diesem Sinne: Ran an das Buch!
