Bobiverse 1
Titel: Bob – Ich bin viele
Autor: Dennis E. Taylor
Genre: Science-Fiction
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Heyne
Bob ist ein echter Glückspilz. Gerade hat er seine Firma für einen riesen Haufen Geld verkauft. Doch nicht so viel, dass er als echter Nerd nicht wüsste, wohin damit. Einen Teil investiert er beispielsweise in eine Firma, die seinen Körper nach seinem Tod einfrieren und ihn aufbewahren soll, bis er wiederbelebt werden kann. Bob ist recht glücklich mit seiner Investition – und läuft kurz darauf vor einen Bus.
Einhundert Jahre später wird Bob tatsächlich wieder erweckt. Allerdings nicht als Mensch, sondern als eine KI. Nun befindet er sich im Besitz des Nachfolgestaates der USA in einer Zukunft, in der verschiedene Großmächte die Welt unter sich aufgeteilt haben und um die Vormachtstellung konkurrieren. Und das nicht nur auf der Erde, sondern auch in Sachen Weltraumerkundung und Kolonisierung neuer Welten. Bob ist begeistert: Er ist als KI für eine Sonde vorgesehen, die die Tiefen des Alls erforschen soll!
Zunächst muss er sich allerdings noch gegen diverse Konkurrenten durchsetzen und die Sabotage-Versuche politischer Fraktionen der eigenen Supermacht und Angriffe der anderen Supermächte überleben. Endlich im Weltraum angekommen stellt Bob fest, dass er auch hier nicht allein ist. Denn auch die anderen Nationen haben Sonden gestartet, von denen manche alles daran setzen werden, ihn zu vernichten. Und so bricht Bob schließlich auf in die Weiten des Universums… ohne zu wissen, was es alles für Überraschungen für ihn bereithalten wird…
Dennis Taylors Auftakt zur Bobiverse-Trilogie war zu Recht sein Durchbruch als Autor. Der Roman ist, was das Technische Betrifft, interessant geschrieben, dabei an vielen Stellen sehr ironisch, sarkastisch und generell einfach urkomisch. Auch an Spannung fehlt es der Geschichte nicht, denn Gefahren lauern auf eine unbedarfte KI und ihre Freunde im Universum schließlich an allen Ecken und Enden. Und dann wäre da natürlich noch die bekloppte Menschheit, die sich so gar nicht einig ist – nicht einmal dann, wenn es ums eigene Überleben nach einem Atomkrieg geht. Da ist Bob die Gesellschaft seiner selbst produzierten, technischen Ebenbilder schon viel lieber – auch wenn die keine exakten Kopien seiner selbst zu sein scheinen und jede so ihre eigenen Marotten und Vorlieben entwickeln. Auch das trägt zum Witz und zur Unterhaltsamkeit des Buches bei, vor allem, da die verschiedenen Bobs auch ihre ganz eigenen Abenteuer erleben. Ein in sich schlüssiger und runder Science-Fiction-Spaß also, den man auch als Hörbuch genießen und den man Fans des Genres wärmstens empfehlen kann.