Titel: Das Herz der Kriegerin
Autor: Eloise Flood
Genre: Fantasy
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag : cbt
Brenna Einarsdottir gehört zu den Torwächtern Vandalas, jener Gruppe von Elitekriegern, die den Zugang zum Königreich von See her verteidigen. Von den Zinnen des vor Jahrhunderten erbauten Großen Tors kämpfen sie gegen Seeräuber und andere Gefahren, die ihre Heimat bedrohen.
Doch Brenna hat ein gefährliches Geheimnis – ihre Liebe zu Aki, der als Findelkind von ihren Leuten aufgezogen wurde. Der junge Mann, dem rätselhafte Kräfte innewohnen, erwidert ihre Gefühle. Doch ihre Verbindung verstößt gegen alles, woran die Torwächter glauben. Denn Aki ist Svelsuorer und gehört damit jenem verhassten Volk an, das auf Inseln im Süden lebt und dessen gefürchtete Knochenschiffe Vandala schon so oft heimgesucht haben.
Als Brennas Großvater Halrik eines Tages von einem übernatürlichen Wesen aus der Tiefe angegriffen und tödlich verwundet wird, soll Brenna seine Stellung übernehmen und die Torwächter anführen. Doch während Halriks Seebestattung greifen die Svelsuorer überraschend an und verschleppen Aki im Getümmel des Kampfes. Damit hat Brennas Bruder Gunnar, der von ihrer Verbindung zu dem Fremdling weiß, genug in der Hand, um sie des Verrats zu beschuldigen und selbst die Führung am Tor zu übernehmen. Brenna muss sich einer Prüfung unterziehen, um sich von den Anschuldigungen rein zu waschen. Gemeinsam mit einem Freund bricht sie zu einem Ort auf, den die Torwächter das „Herz des Berges“ nennen – das Grabmahl von Unfell dem Erbauer, der einst das Tor errichtete. Dort will sie Eldrons Axt erringen, eine sagenumwobene Waffe aus der Hand der Götter. Die ultimative Prüfung für einen Torwächter.
In der Zwischenzeit wird Aki gen Süden verschleppt, auf die Inseln der Svelsuorer. Schon auf dem Weg dorthin wird ihm offenbart, dass seine Kräfte nicht von ungefähr kommen: Als direkter Abkömmling der dunklen Göttin Issvar, die über das Jenseits herrscht, könnte er einer der mächtigsten Meeresmagier aller Zeiten werden. Und somit entscheidend im heraufziehenden Krieg zwischen Svelsuor und Vandala…
Es ist immer wieder interessant, wie Autoren moderner Fantasy ganze Welten erschaffen, in denen sie ihre Geschichten ansiedeln. So auch Eloise Flood für „Das Herz der Kriegerin“. Hier treffen altnordische Elemente mit fantastischen zusammen und bilden die Grundlage für eine unterhaltsame und spannende Geschichte über mehr als 400 Seiten. Erzählt wird sie aus der Perspektive der Protagonisten Brenna und Aki, was zusätzlich zum eingängigen Schreibstil der Autorin für Auflockerung sorgt und den Leser umso mehr ans Buch fesselt. Denn die beiden Erzähl-stränge unterscheiden sich stark voneinander und sorgen somit für viel Abwechslung.
Besonders ist die Art, wie Eloise Flood Akis Magie beschreibt und wie der junge Mann seine Kräfte selbst empfindet. Unterhaltsam auch die Art und Weise, auf die die Götter ihre Finger mit im Geschehen haben und wie sie letzten Endes die Geschicke der Sterblichen beeinflussen, mal im Verborgenen und mal ganz offensichtlich. Und dann wären da noch die Liebe der Protagonisten, der immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, ein paar überraschende Wendungen im letzten Drittel des Buches und ein monumentaler Kampf gegen das Böse in Form übernatürlicher Wesen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass „Das Herz der Kriegerin“ kaum Wünsche offen lässt. Eine gute Geschichte also, in die sich Fantasy-Begeisterte verschiedener Altersgruppen werden sicher schnell verbeißen werden. Ich wünsche schon mal guten Appetit!