Titel: Stranger Things – Suspicious Minds
Autor: Gwenda Bond
Genre: Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Penguin Verlag
Als sich die Studentin Terry Ives im Sommer 1969 freiwillig zu einer Versuchsreihe meldet, um sich etwas dazu zu verdienen, ahnt sie nicht, dass sie damit eine Abfolge unheilvoller Geschehnisse ins Rollen bringt.
Noch freut sich Terry, Teil eines geheimen, als bedeutendes, wissenschaftliches Experiment bezeichneten Projekts zu sein. Doch schon bald entpuppt sich das Ganze als zumindest fragwürdig, der Leiter als skrupellos und die wissenschaftliche Einrichtung als eine Art Gefängnis. Denn unter dem Decknamen MKULTRA werden hier Versuche mit Kindern durchgeführt, die man ihren Eltern weggenommen hat. Eines der Kinder, ein Mächen namens Kali, hat außergewöhnliche Kräfte.
Beim Versuch, herauszufinden, was es mit ihr auf sich hat, geraten Terry und andere Probanden immer tiefer in eine Verschwörung der Regierung. Und bald schon scheint es kein Entrinnen mehr zu geben…
Mit „Suspicious Minds“ erschien beim Penguin Verlag der erste Titel einer Reihe Prequels zur Erfolgsserie „Stranger Things“. Es ist die Geschichte von Elfis Eltern.
Wer hier die geballte Action erwartet, die man von der Serie kennt, wird allerdings enttäuscht. Auf rund 420 Seiten erzählt die Autorin Stück für Stück die Geschehnisse in Dr. Brenners Labor bis zu Elfis Geburt. Und Monster kommen dabei höchstens in von bewusstseinserweiternden Substanzen hervorgerufenen Trips vor.
Dennoch ist das Buch auf seine Art unterhaltsam, da es den Leser in die Zeit des Vietnamkrieges entführt und einige Einblicke in die amerikanische Gesellschaft jener Tage bietet. Eine Zeit, in der Frauen noch nicht die Rechte hatten, die heute ganz normal sind. In der die Geheimdienste der Amerikaner und der Russen einen bizarren Wettbewerb in höchst zweifelhaften Experimenten an Menschen austrugen.
Zudem ist Spannung geboten, wenn Terry und ihre Mitstreiter versuchen, hinter die Geheimnisse Dr. Brenners zu kommen und ihm gegen Ende eine der ihren entreißen wollen, die er via Zwangseinweisung unter seine Kontrolle bringen will. Wenn Kali, genannt Acht, ihre Fähigkeiten entwickelt oder man sich heimlich in verbotene Bereiche des Labors schleicht…
Für Fans der Serie gibt das Buch einiges an Erklärungen her und schließt diverse Wissenslücken zu Elfis Herkunft. Der Schreibstil ist sympathisch, leicht, verträglich. Die Handlung, auch wenn manche Dinge in kleinen Variationen mehrmals vorkommen, kurzweilig. Das Ende macht neugierig auf die Folgebände und knüpft an Wissen an, das der fleißige Seriengucker schon hatte. Kurz: Glenda Bond ist ein guter, solider Einstieg in die Geschichte von „Stranger Things“ gelungen. Für echte Fans ein Muss, für alle anderen zumindest interessant.