Falle für mich
Autor*in: Ryvie Fuchs
Genre: Dark Romantasy
Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Nova MD
Als die magielose Heilerin Elara von den schwarzen Wächtern des dunklen Königs von Dragonscale aus ihrer Heimat verschleppt wird, sieht sie einer düsteren Zukunft entgegen. Denn in ihrer Welt gelten die Magielosen nichts, sondern dienen als Opfer für mächtige Rituale. Auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft lernt Ellara einen ihrer Bewacher näher kennen und entwickelt Gefühle, die ihr mehr als unpassend erscheinen. Am Hof des Drachenkönigs angelangt wird ihr schließlich offenbart, wozu sie ihrer Familie entrissen wurde: Sie soll als ein weiteres Opfer dienen, um dunkle Mächte fern zu halten. Doch was dann geschieht, hätte niemand für möglich gehalten. Elara überlebt. Und nicht nur das. In ihr erwacht eine Magie, die anders ist als die von gewöhnlichen Wasser- oder Feuerbegabten, die die Elemente für sich nutzen. Äußerlich stark verändert und mit einer verbündeten Magierin kehrt Elara zurück an den Hof von Dragonscale. Und kommt dem geheimnisumwitterten Drachenkönig bald näher, als sie es jemals wollte. Noch an sie nicht, dass sie ihn bereits länger kennt, als gedacht…
Mit „Dragons last dance – Falle für mich“ entführt Ryvie Fuchs ihre Leser*innen in eine Welt, in der Magie alles bedeutet. Ihre Protagonistin stattet sie damit jedoch erst einmal nicht aus, sondern lässt sie sich als Außenseiterin durchbeißen, nicht nur innerhalb ihrer Familie und ihres Dorfes, sondern später auch unter Menschen, bei denen Magielose rein gar nichts gelten. Im Laufe der Erzählung gelingt es Fuchs, ihrem Setting mit vielen kleinen Beiträgen mehr und mehr Tiefe zu verleihen. Sie nimmt sich Zeit, ihre Figuren zu skizzieren und sie vorzustellen. Das ist einerseits eine Stärke des Romans, andererseits aber auch eine Schwäche, denn die Geschichte, die durchaus überraschende Wendungen bereithält, hat so auch ein paar echte Längen, während derer gefühlt recht wenig geschieht. Definitiv treffend ist die Bezeichnung des Buchs als Slow Burn Romantasy Roman, denn der Aspekt ist nur allzu gelungen. Noch langsamer sollte es meiner Meinung nach dann aber auch nicht mehr gehen und eine noch düsterere Ausgangslage würde wohl jede Romanze nachhaltig verhindern. Fuchs setzt in „Falle für mich“ nicht auf große Action, sondern mehr auf starke Gefühle und das Zwischenmenschliche. So sind ihre Figuren in sich schlüssig, ausgestattet mit menschlichen Schwächen. Die Dialoge wirken aber teilweise mehr „gesriptet“ als natürlich, mit eher unpassenden (weil allzu modernen) Formulierungen. Ob man das nun mag oder nicht, ist natürlich Geschmackssache, wie beim allgegenwärtigen „Okay“ in us-amerikanischen Fantasy-Serien.
Wägt man die Stärken und Schwächen des Buches miteinander ab, so bleibt unterm Strich dennoch ein recht unterhaltsamer Dark Romantasy Roman, dessen Geschichte mit dem ersten Teil noch längst nicht erzählt ist und mit dem viele Fans des Genres sicher auf ihre Kosten kommen. Und wem das Warten auf die Fortsetzung zu lange wird, der kann sich mit „Dragon’s Curse“ die Zeit vertreiben, in dem die Autorin eine andere Geschichte erzählt, in der Drachen vorkommen.
