Als MG-Schütze im Feuersturm der Ostfront
Autor*in: Andreas Hartinger
Genre: Biographie
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Independently published

Im Herbst 1943 steht der österreichische Soldat Hans Kahr mit gerade einmal 18 Jahren mit seinem Regiment an der Ostfront, die bereits stark von sowjetischen Verbänden unter Druck gesetzt wird. Sein Alltag besteht aus Entbehrungen, Hunger, Schmerz und Tod, denn längst haben die Truppen des Dritten Reiches die Initiative im größten Konflikt der Menschheitsgeschichte verloren. Und so ist Kahrs Erzählung, aufgeschrieben durch den Enkel, eine von Rückzugsgefechten, vom verzweifelten Kampf gegen einen immer übermächtiger auftretenden Gegner, vom Verlust zahlreicher Kameraden und der schwindenden Hoffnung, eines Tages wieder auf den Bauernhof der Eltern in der Steiermark zurück zu kehren. Während mehr und mehr bekannte Gesichter aus Kahrs Umfeld verschwinden und durch neue, jüngere, unerfahrene ersetzt werden, wird die Lage immer drückender. Es fehlt an Männern, Material, an Munition, Verpflegung und Transportmöglichkeiten. Und auch im Mai 1945, als das Dritte Reich schließlich kapituliert, ist noch längst nicht alles ausgestanden. Denn es wird noch Jahre dauern, bis Kahr in seine Heimat zurückkehren kann…
„Bis das Auge bricht“ ist keine glorifizierte Darstellung oder Verklärung des Zweiten Weltkrieges, sondern ein sehr authentischer, mit historischen Fakten hinterlegter und Emotionen und Gedanken des Erzählenden durchwachsener Tatsachenbericht aus der Sicht eines Einzelnen. In vielem habe ich die Berichte meines eigenen Großvaters, der ebenfalls an der Ostfront kämpfte, wieder gefunden. Und so „interessant“, wie manch einer die dargestellten Gefechte vielleicht einerseits empfinden mag, so ernüchternd und desillusionierend werden sie andererseits beschrieben. Im Buch wird deutlich, wie der auch in den letzten Kriegsjahren völlig realitätsfremd weiter propagierte „Endsieg“ der Wehrmacht im Osten in weite Ferne rückte und letzten Endes niemand in der kämpfenden Truppe mehr daran glaubte. Wie die Realität des Krieges schließlich alle Propaganda von Heldentum und der Überlegenheit der Wehrmacht beiseite wischte und nur noch das grausame Leiden, Morden und Sterben übrig blieb, das der Krieg in seiner reinen Form zu allen Zeiten war. Und dass der Krieg die Menschen, die ihn durchlebt haben, nie wieder ganz loslässt. Wer sich für den Zweiten Weltkrieg interessiert, der sollte dieses Buch mit auf seine Liste nehmen.